"30 junge Menschen auf der Bühne, die in selbstgeschriebenen Szenen von sich, ihren Vorurteilen, ihrer spontanen Zuneigung, ihrem plötzlichen Erwachen erzählen, und dann elegant, spontan und sinnlich, in ausgefuchsten Choreographien die ewig gleiche Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung tanzen. Ein pointiert phantasiereiches, überraschend empathisches Abbild der Jugend 2014."
(Franz Burkhard - Regisseur, Dramaturg)
Zwischen Projektstart und Premiere liegen 423 Tage. Wie in jedem Jahr wollte der Projektvater Nils Kleemann etwas Neues ausprobieren. Er begeisterte sich für die Idee, die 9R zum ersten Mal mit dem Genre "Tanztheater" zu konfrontieren.
Das Thema kam von der Choreographin: Masse und Individualität. Beim ersten Workshop im November 2013 fingen wir an, die ersten Fragen zu stellen: Was mag ich, wenn ich alleine bin? Was mag ich, wenn ich in der Gruppe bin? Was zeige ich davon den anderen? Und warum ist das nicht immer das Gleiche? Das Ungewohnte für die Schülerinnen und Schüler waren nicht die Fragen, sondern das Ausdrucksmittel, mit dem sie die Fragen beantworteten: Tanz.
Schnell wurde allen klar, dass Tanztheater etwas anderes ist als Hip Hop, Walzer oder Ballett. Statt dessen ging es im Probenprozess um eigene Erfahrungen, Wünsche und Ängste und wie man diese mit abstrakten Mitteln auf die Bühne bringt. Nach zwei weiteren Workshops wurde es auf der Klassenfahrt in Turow richtig intensiv. Neben Tanztraining, Texte schreiben und Muskelkater auskurieren war nicht mehr viel Energie für nächtliche Zimmerparties. Dafür entstand in Turow das Stück: der rote Faden, die aufwändigen Choreographien und die Textgrundlage für alle Schauspielszenen.
Seit September trainierte die Klasse eine Stunde wöchentlich. Am 17.12. tauschte die Klasse schließlich bis zum Fallen des letzten Vorhangs den Schulrucksack gegen die Sporttasche. In den letzten Wochen hieß es: Tanz- und Schauspielproben wie bei den Profis. Und schließlich: Die Aufführungen auf einer professionellen Theaterbühne.
Weitere Infos: www.humboldt-greifswald.de
Fotos: Lucas Treise
Zum sechsten Mal in Folge studierte die 9R des Humboldt-Gymnasiums im Unterricht ein Stück ein, das am Theater Vorpommern aufgeführt wurde. In jedem Jahr begleiten andere Profis den Probenprozess. Im Schuljahr 2014/2015 beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen zum ersten Mal mit dem Genre „Tanztheater”. Sie verbinden darin Tanz, Rhythmus und Schauspiel in einer mitreißenden Eigenproduktion unter der künstlerischen Leitung von Katja Maul.
Stellen wir uns vor, wir sind unwichtig. Stellen wir uns vor, die Erde ist einer von vielen belebten Planeten im Universum. Wie würde eine weiterentwickelte Spezies in Millionen von Jahren auf die Erde und den Menschen blicken, auf die Variante RD?
In unserem Tanztheater Variante RD stellen wir die selbstverständlichen Strukturen unserer Gesellschaft auf den Prüfstand. Dabei geht es uns in erster Linie nicht um die großen Fragen des Lebens, sondern um die kleinen Themen des Alltags. Mit Witz und Charme betrachten wir Alltagshelden, Looser-Typen und Trendsetter, Mädchenschmerz und Jungskämpfe, Liebe und Freundschaft. Freuen Sie sich auf einen faszinierenden Tanztheaterabend der anderen Art zu Musik von Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, Gothan Project, Lenny Kravitz, Modeselektor, Apparat und anderen sowie mit Zitaten von Johann Wolfgang von Goethe und Antoine de Saint-Exupéry.
Aufführungen im Theater Vorpommern in Greifswald:
Samstag, 24.01.2015, 19:30 Uhr (Premiere)
Montag, 26.01.2015, 18:00 Uhr
Dienstag, 27.01.2015, 11:00 Uhr
Katja Maul: Inszenierung und Choreographie
Susanne Ringmayer: Choreographie-Assistenz und Percussion
Babara Noske: Choreographie-Assistenz
Selina Rummel: Regieassistenz
Lucas Treise: Video und Animation
Nils Kleemann: Projektleitung